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Peter Fischer und die Wiederbelebung altmärkischer Trachten
In der Textilsammlung des Freilichtmuseums Diesdorf befinden sich unter anderem dutzende Trachtenteile, die erst in der jüngeren Vergangenheit entstanden sind – und nicht vor weit über 100 Jahren, wie man meinen könnte. Um nach einer Erklärung zu suchen, machen wir eine kleine Reise in das Jahr 1982, wo ein Beobachter berichten könnte:
„Im altmärkischen Salzwedel laufen die Vorbereitungen zur 750-Jahr-Feier der Stadt auf Hochtouren. Im Folgejahr sind viele Veranstaltungen geplant und ein großer Umzug wird stattfinden. Der Direktor des Danneil-Museums und des Diesdorfer Freilichtmuseums, Peter Fischer (1943 – 1996), ist hochmotiviert – im Umzug sollen Erntetrachten und sogar eine altmärkische Hochzeit gezeigt werden. Bereits im Januar des Jahres erstellte der Dipl.-Ethnograph in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen vom Sorbischen Institut in Bautzen, Albrecht Lange (1925 – 2009), erste Skizzenblätter zu zwei Trachtenanzügen der nordwestlichen Altmark. Künstlerisch wurden beide durch S. Jagenholz aus Salzwedel beraten.“
Die „Kreisinteressengemeinschaft Altmärkische Trachten im Kulturbund der DDR“ forschte also in Archiven und Chroniken und per Umfragen bei alteingesessenen Altmärkern. Sie suchten nach der Tracht, die in der Altmark seit Generationen abgelegt war und nur in wenigen Erinnerungen existierte. Peter Fischer forschte ebenfalls intensiv und stellte seine Ergebnisse erstmals am 25.08.1984 beim Treffen der altmärkischen „Ortschronisten und Heimatfreunde des Kulturbundes der DDR“ in Dannefeld vor. Die Erstellung der Bilder einzelner Abzüge oblag dem Fotografen Jürgen Blume. Weitere Anzüge fotografierte Peter Fischer später auch selbst. Diese waren teilweise aus Museumsobjekten zusammengestellt, die Peter Fischer auch in den Museen Tangermünde, Stendal, Osterburg oder Genthin fand. Dort forschte er ebenfalls intensiv und legte eigene Karteikarten mit Farbskizzen an.