Neue Zeiten - Kaiser, Führer und Genossen

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12.11.2010 bis 30.12.2010

Das 20. Jahrhundert in Schlaglichtern und Zäsuren

In das 20. Jahrhundert fiel eine Reihe gravierender politischer und wirtschaftlicher Umbrüche und Ereignisse. Dazu gehören der 1. und 2. Weltkrieg mit ihren Folgen und auch die friedliche Revolution von 1989/1990. Mehrere politische Systeme schufen wechselnde Rahmenbedingungen für die regionale Entwicklung: das Deutsche Kaiserreich (bis 1918), die Weimarer Republik (1918-1933), das III. Reich (1933-1945) und die DDR (1949-1990).

Am Anfang des Jahrhunderts waren die Folgen der industriellen Entwicklung im Ausbau der wirtschaftlichen Infrastruktur besonders anschaulich sichtbar. Mit der Eisenbahn war ein neues flächendeckendes Verkehrssystem entstanden. Industriebetriebe erweiterten ihre Produktion. An den Stadträndern entstanden neue Siedlungsgebiete. Kanalisation, zentrale Wasserversorgung, Straßenbeleuchtung und die Etablierung von großräumigen Energieversorgungssystemen mit Strom und Gas sind Errungenschaften dieses Jahrhunderts. Salzwedel etablierte sich weiter als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum in einem landwirtschaftlich geprägten Umfeld. Mit der Förderung und Verwertung von Erdgas kam in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein weiterer regional bedeutsamer Wirtschaftszweig hinzu. Die wirtschaftlichen Umbrüche infolge der politischen Veränderungen nach 1989 waren zum Ende des 20. Jahrhunderts noch nicht abgeschlossen.

In der Ausstellung werden historische Objekte gezeigt, die diese Ereignisse reflektieren. Im Mittelpunkt der Präsentation stehen vor allem Stücke, die eine eigene Geschichte aufweisen und „Geschichten erzählen“.

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StipendiatenArt

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15.10.2010 bis 30.12.2010

"Salzwedel“. Arbeiten von Reinhard Kühl. Stipendiat im Salzwedeler Künstler- und Stipendiatenhaus im Jahre 2009

Reinhard Kühl aus Berlin war im Frühjahr 2009 Stipendiat des Landes Sachsen-Anhalt im Künstler- und Stipendiatenhaus Salzwedel.
In seiner Malerei geht Reinhard Kühl von fotografischen Vorlagen aus, die er zum Teil selber aufnimmt, zum Teil findet. Während seines Aufenthaltes in Salzwedel kamen neue Motive hinzu. So malte Kühl den ehemaligen Altstadtbahnhof ebenso wie Gartenlauben zwischen übergroßen Blüten mit Salzwedeler Türmen im Hintergrund.

Mit seiner Lochkamera zog Reinhard Kühl durch Salzwedel, um winzige Miniaturfiguren im Bildvordergrund mit städtischen Hintergründen aufzunehmen. Durch die Unschärfe der Lochkamera verschmelzen Inszenierung und Wirklichkeit miteinander und ergeben ein Abbild, das aus mehreren Zeit- und Realitätsebenen besteht. Zur Ausstellung hat der Künstler im Eigenverlag einen kleinen Katalog herausgegeben.

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Dokumente der Wende

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09.10.2009 bis 03.10.2010

Bilder, Akten, Transparente.
Materialien aus den Jahren 1989/ 1990 im Bestand des Danneil-Museums

Im Jahre 1989 veränderten sich die politischen Verhältnisse in der DDR radikal und in ungeahnter Weise. Viele sprachliche Bilder und Begriffe wurden für die damaligen gesellschaftlichen Umbrüche gefunden. Diese werden heute noch auch in unterschiedlicher Auslegung und Bewertung gebraucht. Man spricht von der Wende, von der friedlichen Revolution, von der Öffnung der Grenzen, vom Ende der DDR oder von der Wiedervereinigung. Im Jahr 2009, zwei Jahrzehnte später, werden viele Veranstaltungen vorbereitet und durchgeführt, die dieser historischen Zäsur in der deutschen Geschichte gewidmet sind.

Auch das Johann-Friedrich-Danneil-Museum zeigt aus diesem Anlass ab dem 6. Oktober die Ausstellung „Dokumente der Wende“. Hier werden eine Reihe von historischen Quellen aufbereitet, die Zeugnis von den Ereignissen dieser Zeit in Salzwedel und Umgebung ablegen. Neben den klassischen historischen Materialien wie Fotos, Schriftquellen und Zeitungen, darunter die komplette Ausgabe der Informationsblätter des Neuen Forums Salzwedel, werden auch vielfältige Objekte gezeigt, die teilweise mit ganz persönlichen Erinnerungen von Zeitzeugen zusammenhängen. Ebenso werden verschiedene bislang unveröffentlichte Ton- und Bilddokumente präsentiert und in die Ausstellung integriert. In einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Offenen Kanal Salzwedel werden Protagonisten dieser Zeit befragt und die filmischen Ergebnisse in Ausschnitten auch in der Ausstellung zu sehen sein.

Parallel bzw. in Vorbereitung dazu werden drei Exkursionen (März, Juni, Oktober) angeboten, die unter dem Titel „Grenzwege“ zu verschiedenen Orten im Bereich der Stadt Salzwedel und entlang der ehemaligen Staatsgrenze der DDR führen. Ziele dieser Führungen sind Erinnerungsorte, Denkmäler und Gedenkstätten, die im Zusammenhang mit dem damaligen Grenzregime stehen. In die Touren einbezogen sind u.a. die wegen ihrer Grenznähe geschliffenen Dörfer wie Groß Grabenstedt und Jahrsau oder auch erhaltene Relikte der Grenzsperranlagen. Gleichfalls findet eine Art Spurensuche statt, da manche der Baulichkeiten dieser Zeit heute bereits kaum noch zu erkennen sind.

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