Adolf Mund und die Stadt

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1.9.-1.10.2023

 Ansichten aus der Stadt Salzwedel von Adolf Mund (1889-1959) Kabinettausstellung in der Reihe „Bilder vom alten Salzwedel“ zum Tag des offenen Denkmals

Im Bestand des Danneil-Museums Salzwedel gibt es eine Sondersammlung mit Arbeiten des Salzwedeler Kunsterziehers und Künstlers Adolf Mund (1889-1959). Aquarelle von seiner Hand finden sich heute noch in vielen Haushalten. Adolf Mund war äußerst produktiv. Er schuf eine Vielzahl von Stadt- und Dorfbildern. Einzelne Häuser, Stadttore und Hofsituationen interessierten ihn. Straßensituationen und idyllische Partien an der Stadtmauer und Parkanlagen stellten für ihn ebenfalls lohnende Motive dar. Aus den Dörfern sind es dann vor allem Bilder der Kirchen, die ihm als abbildungswürdig galten. Auch Industrieanlagen fanden Eingang in sein Bildrepertoire. Mit realitätsnahen Abbildungen war er ein Bildchronist seiner Zeit. Neben vielen Aquarellen gibt es dabei auch eine Reihe von Linol- bzw. Holzschnitten.

Die Kabinettausstellung anlässlich des Tages des offenen Denkmals gibt einen kleinen Überblick über die Sammlung seiner Stadtansichten  im Danneil-Museum und zeigt gleichzeitig einen repräsentativen Querschnitt des Schaffens von Adolf Mund.

 

StipendiatenART

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13.7.-10.09.2023

Arbeiten von Walter Yu Stipendiat im Salzwedeler Künstler- und Stipendiatenhaus des Jahres 2022

Ich bin ein wandernder Künstler. Wenn ich meine kreativen Methoden zusammenfassen könnte, denke ich, dass es drei gibt.
Eine davon ist, dass ich das Leben und die Perspektiven anderer Menschen erlebe und dies als Inspiration für meine Kreation nutze.Ich bekomme die Geschichten anderer Menschen durch Literatur, Musik, Legenden und persönliche Bekanntschaften.
Die zweite Methode ist, dass ich mir einen Fantasieraum erschaffe, der es mir erlaubt, die Welt zu verlassen und in einer spirituellen Welt zu wandern. Während meiner Wanderungen sehe ich erstaunliche Landschaften und Architekturen und dokumentierte sie.
Die dritte kreative Methode besteht darin, sich vorzustellen, dass ich nichts bin, dass ich ein Außerirdischer bin, dass ich sogar nicht einmal ein Leben bin. Aus dieser Perspektive erscheinen die Erde und die Menschen so seltsam und voller unverständlicher Absurditäten. Ich konnte neue Perspektiven und Bewusstsein gewinnen, indem ich mich ausreichend entferne.

2021 habe ich das Glück, drei Monate in Salzwedel leben und arbeiten zu dürfen. Für Salzwedel habe ich Gemälde und Skulpturen sowie lange Rollenbilder geschaffen. In dieser Ausstellung werde ich mein Bestes geben, um meine künstlerischen Arbeiten so umfassend wie möglich zu zeigen, einschließlich meiner in Salzwedel entstandenen Rollenbilder

Menschen Recht Freiheit Protest. Der Aufstand vom 17. Juni in Sachsen-Anhalt

Schoenebeck-Sonderausstellung

16.6.-20.8.2023

Der 17. Juni 1953 gehört zu den zentralen Ereignissen der DDR-Geschichte des 20. Jahrhunderts:

Landesweit traten die Arbeiterinnen und Arbeiter in zahlreichen Betrieben in den Streik und gingen zusammen mit vielen Bürgerinnen und Bürgern auf die Straße.  Sie forderten Menschenrechte und Freiheit, Demokratie und freie Wahlen sowie die deutsche Einheit. Es war ein Aufstand gegen die Diktatur der SED. Zum 70. Jahrestag des Volksaufstands am 17. Juni 1953 zeigt die Ausstellung der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Landeszentrale für politische Bildung, die Bandbreite der Ereignisse in Sachsen-Anhalt: Nicht nur in den Bezirkshauptstädten Magdeburg und Halle oder in den Industriezentren Bitterfeld-Wolfen, Leuna und Buna protestierten die Menschen, sondern auch in vielen Kleinstädten und auf dem Land. Nur die eilig herbeigerufenen sowjetischen Panzer konnten die SED-Diktatur vorerst retten – bis zur Friedlichen Revolution von 1989. Die Ausstellung zeigt unter anderem weithin unbekannte Fotos vom 17. Juni 1953 in Sachsen-Anhalt und präsentiert erstmals auch zeitgenössische Tondokumente von unmittelbaren Augenzeugen.

Foto: Schönebeck, 17. Juni 1953. Vor der SED-Kreisleitung (Bahnhofstraße 11) haben sich protestierende Menschen versammelt. Ein sowjetischer Panzer versucht die Menge auseinanderzutreiben, Foto: Horst Fahlberg.

Erstellung der Ausstellung durch die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

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Erstellung der Ausstellung in Kooperation mit der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg.

Moritzplatz

Gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Landeszentrale für politische Bildung in Sachen-Anhalt.

Bundesstiftung
LZ-polit-Bildung

Formationen des Inneren oder eine Form ohne Rand

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25.5.-2.7.2023

Arbeiten von Frank K. Richter-Hoffmann Stipendiat im Salzwedeler Künstler- und Stipendiatenhaus des Jahres 2022

Während meines Aufenthaltes in Salzwedel im Winter 2022 widmete ich mich dem Projekt: Ortung der Kontur – Finden der inneren Form. Bei dieser besonderen Form der Malerei beschäftigte ich mich mit Schichtung, Tiefenraum sowie Verdichtung, d. h. durch das Übereinanderlagern der Erscheinungen findet eine Potenzierung von Bildwirklichkeit statt. Diese Formationen beinhalten Bildwelten, mit typisch fließendem, organisch rundlichem Charakter. Aus diesen Arbeiten will ich die sogenannte Salzwedler Formation entstehen lassen, die ich bereits zum Künstlercafé gezeigt und vorgestellt habe. Zur StipendiatenART - Formationen des Inneren oder eine Form ohne Rand werden die zwei Sonderausstellungsräume im Danneil Museum sich mit diesen Bildwelten füllen.

Zwei Zitate:

(...) Richter-Hoffmann hingegen meidet in seinen grafischen Blättern alles dinglich Fassbare. Sein abstrakt organisch fließenden Kompositionen verlassen sich ausschließlich auf den emotionalen Sog der Farben, den er in immer neuer, einander vielfach überlagernder und miteinander kommunizierenden Bewegtheit erzeugt (Dr. Jördis Lademann, Dresden, 19.05.2022)“ (...) .

(...) Kraftsysteme, der Titel, den der Künstler für seine Ausstellung in der Annenkapelle gewählt hat, versteht sich – wie er mir in einem Gespräch mitteilte – als Metapher für den Entstehungsprozess seiner Bilder. Wie in einer Mechanik verschiedene Kräfte aufeinander wirken und schließlich einen physikalischen Vorgang auslösen, so findet im Inneren des schaffenden Künstlers ein dynamisches Ringen heterogener Inspirationen statt, die nach Formgebung streben. Synästhetische Verknüpfungen finden so zu ihrer farblichen Resonanz, sie ergeben schließlich ein System (Wolfram Schnebel, Görlitz, 17.09.2022)“ (...) .